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Ein Denkmal denkt Songtext
von Bodo Wartke

Ein Denkmal denkt Songtext

Auf einer kleinen baumgesäumten Lichtung
Stehe ich nun schon seit Jahr und Tag
Seit meiner feierlichen Errichtung
In einem aufgeräumten Bürgerpark

Meinesgleichen gibt es fast in allen Ländern
Wir sind die Zeugen der Gezeiten des Geschicks
Doch die Leute, die an mir vorüber schlendern
Würdigen mich keines Blicks
Aber das macht nichts. Ich sie ja auch nicht

Es ist mein Los, in stummer Stille zu verstauben
Denn könnt′ ich sprechen, es hätte keinen Zweck
Ich bin ja ohnehin umringt von lauter Tauben
Und die geben auf mich einen Dreck


Soweit ich mich erinnere, erinner' ich
An einen Krieg, doch der ist wohl schon länger her
Denn die Leute hier erinnern sich nur kümmerlich
Und sie kennen mich nicht mehr
Aber das macht nichts. Ich sie ja auch nicht

Von Wind und Wetter und vom Zahn der Zeit zerbissen
Verliere ich allmählich mein Gesicht
Vor mir verwelken Nelken und Narzissen
Und Vergißmeinnicht

Wenn die Leute ihren Hund spazieren führen
Erfülle ich hier steinern meine Pflicht
Auf einem Schild vor mir steht: "Bitte nicht berühren"
Und in der Tat, sie berühren mich nicht
Aber das macht nichts. Ich sie ja auch nicht

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