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Der Quintenzirkel einfach erklärt

Eines der wichtigsten und am häufigsten verwendeten Hilfsmittel in der westlichen Musiktheorie ist der Quintenzirkel. Er eignet sich dafür, die Tonart eines Stückes zu bestimmen, herauszufinden, welche Töne in diese Tonart gehören, und welche Tonarten zusammenpassen. Anfänger können von ihm ebenso profitieren wie erfahrene Jazzmusiker.

Wenn man ein Instrument lernt und anfängt nach Noten zu spielen, befindet man sich praktisch schon mitten im Feld der Musiktheorie. Einige lässt schon das bloße Lesen dieses Wortes vor Ehrfurcht oder Langeweile zurückschrecken. Dabei soll sie Musikern (zum Beispiel Komponisten und Interpreten) eigentlich nur helfen, sich schneller verständigen zu können. Eine der Fragen, die sie vor dem Spielen klären müssen, ist die der Tonart.

Was sind Tonarten?

Tonarten unterscheiden sich (leicht vereinfacht) durch zwei Eigenschaften: den Grundton und das Tongeschlecht. Die Tonart D-Dur hat zum Beispiel den Grundton d und das Tongeschlecht Dur, a-Moll hat dagegen den Grundton a und das Tongeschlecht Moll. Eine Tonart besteht aus sieben regulären Tönen, die man als aufsteigende Tonleiter aufschreiben kann. Die Tongeschlechter Dur und Moll legen dabei die Abfolge von Ganzton- und Halbtonschritten in dieser Leiter fest. Alle Dur-Tonarten haben eine Paralleltonart in Moll, welche sich aus den gleichen Tönen zusammensetzt und drei Halbtöne tiefer liegt. In a-Moll sind also die gleichen Töne enthalten wie in C-Dur.Eine Tonart erkennt man in der Notation an ihren Vorzeichen. Die westliche Musiktheorie geht von C-Dur als Grundtonart aus. Sie besteht aus den Stammtönen c, d, e, f, g, a und h (also die weißen Tasten auf dem Klavier). Verschiebt man nun den Grundton für die festgelegte Reihenfolge von Ganz- und Halbtonschritten in einer Dur-Tonleiter, ergeben sich Verschiebungen der Stammtöne (in der Regel auf schwarze Klaviertasten).

Akkorde Klavier

So taucht zum Beispiel in der Tonart G-Dur der Ton fis auf. Das heißt, das f wird einen Halbton nach oben verschoben. Da sich bei G-Dur eine Note nach oben verschiebt, wird die Tonart mit einem Kreuz als Vorzeichen aufgeschrieben. Wird ein Ton der Tonleiter nach unten verschoben, schreibt man als Vorzeichen ein b.

Wofür ist der Quintenzirkel nützlich?

Sämtliche Dur-Tonarten (und ihre deckungsgleichen Moll-Tonarten) kann man nun in einem Kreis anordnen. Wie auf einer Uhr notiert man die zwölf Töne einer Oktave auf diesem Kreis. Von c als Zentrum ausgehend, bewegt man sich im Uhrzeigersinn an jedem Punkt eine Quinte (sieben Halbtonschritte) nach oben und in der anderen Richtung eine Quinte nach unten. Aufsteigend kommt mit jeder Quinte ein Kreuz als Vorzeichen hinzu und absteigend mit jeder Quinte ein b.

Der Quintenzirkel

Auf einen Blick sieht man mit diesem Hilfsmittel, dass zum Beispiel ein Stück mit vier Kreuzen als Vorzeichen in E-Dur (oder cis-Moll) geschrieben ist. Umgekehrt wird auf Anhieb erkennbar, dass in E-Dur vier Noten nach oben verschoben sind. Auch die Kreuze selbst lassen sich von fis aus aufsteigend am Zirkel ablesen.

Da sich mit jeder eine Quinte höher (oder niedriger) liegenden Tonart immer nur eine Note verändert, lässt sich über die Nachbarschaft im Quintenzirkel auch ablesen, welche Tonarten miteinander verwandt sind. Und der Zirkel hält noch einen letzten Kniff bereit: Um herauszufinden, welche Noten in einer Tonart vorkommen, muss man einfach vom Grundton aus die erste links und fünf rechts neben ihm liegenden Punkte ihrer Tonhöhe nach ordnen. Die Quintenfolge f, c, g, d, a, e, h wird also zu c, d, e, f, g, a, h, der C-Dur Tonleiter.