Als der südkoreanische Künstler PSY im Sommer 2012 mit "Gangnam Style" die Weltbühne stürmte, wirkte der Song auf viele zunächst wie ein lustiger, tanzbarer Partyhit. Doch hinter dem eingängigen Beat steckt eine tiefere gesellschaftskritische Botschaft. Wir verraten sie euch!
Entstehung und Geschichte
"Gangnam Style" wurde im Juli 2012 als erste Single aus PSYs sechstem Album veröffentlicht. PSY, der für seinen satirischen Stil bekannt ist, schrieb den Song, um den Lebensstil des wohlhabenden Stadtteils Gangnam in Seoul zu parodieren.
Gangnam gilt als das "Beverly Hills" Südkoreas, mit teuren Boutiquen, Schönheitskliniken und einem starkem Fokus auf Status und Äußerlichkeiten. PSY wollte mit dem Song auf unterhaltsame Weise zeigen, wie viele Menschen in Südkorea und auf der ganzen Welt versuchen, einen Lebensstil nachzuahmen, den sie sich eigentlich nicht leisten können.
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Bedeutung und Gesellschaftskritik
Obwohl das Lied von vielen als fröhlich und oberflächlich empfunden wird, ist seine eigentliche Bedeutung ironisch und kritisch: PSY parodiert Menschen, die sich als reich und stilvoll darstellen wollen, ohne wirklich zur "High Society" zu gehören.
Zum Beispiel heißt es in dem Lied, dass die Frau "weiß, wann sie einen Kaffee trinkt", was sich auf das Klischee des Kaffeehauslebens der Gangnam-Bewohner bezieht, wo man nicht nur Kaffee trinkt, sondern sich auch zur Schau stellt. PSY selbst sagte in Interviews, dass der Hit eine kritische Botschaft über Materialismus und soziale Masken vermittelt, die in Humor verpackt ist, um sie leichter zugänglich zu machen.
Trend, Hype und weltweiter Erfolg
Trotz oder gerade wegen seines ironischen Grundtons wurde "Gangnam Style" zu einem weltweiten Phänomen. Der Song wurde zum ersten Video, das auf YouTube über eine Milliarde Aufrufe erreichte, und löste eine globale Tanzwelle aus. Prominente, Politiker und ganz normale Menschen auf der ganzen Welt ahmten den Reitertanz nach.
Der virale Erfolg wurde stark von Social Media und Memes getrieben und PSY wurde plötzlich zu einer internationalen Kultfigur, obwohl er in Südkorea bereits ein etablierter Künstler war.
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