Angst Songtext
von Misantrophe

Sturm verdrängt die Zeltverbände
Prügelt sie durch Räume der Erinn′rung
Doch dicht durch die Hüllen
Im Garschwerze tobte
Traf ich faul Gebilde
Die ich im Verborgnen
Hätte lautlos töten können

Hier betastet Angst die Formen
Die der Zufall bald zu neuem spaltet
Was von allem ist noch wichtig
Wenn es Hoffnung, Witterung, Liebe züchtet
Hier betastet Angst die Formen
Die der Zufall bald zu neuem schichtet
Sturm verdrängt die Regelwerke
Zwängt sie in die Weltentlärmung


All ihre schlechten Wesenszüge
Tief in mir zerbrech' ich ihr Freundlichkeiten
Die ich nicht mehr vor euch schützen möchte
Blinde Hass, sich aufgestaute Tränen
Die ich schlecht ins Glück
Eine grosser Nüchternheit verwundert
Könnt ich meine Hände
Über tiefsten Zorn erheben
Bis ich nur mehr Frieden und Ruhe fühl
Könnt′ ich Hass bestreiten
Und doch muss ich meine alten Tage
Süchtig sehen

Tod, mehr noch denn verwoben
Mit Lebendigkeit
Ahne ich auch neue Zeit
Verstreikt unter aufgestoch'nen
Friedenmasken
Jede Wendung eines Schicksals
Findet ihren vorgebrachten Weg
Einzig noch und ohne
Jede freie Seelenwendung
Die sich so betrogen
Nicht mehr rege winden wird


Weichend in das blutbeschmierte
Angesicht der treisten Wahrheit starrend
Hätte man gelacht
Als ein Reich in Freudschem Flammen barst
Wieder einmal nur geweint
Als es sich in Bleiche nebenhüllte
Jung, fast Adler, wollte er
Bezwinger mächt'ger Seuchen werden
Reissend stürzt der Strom des Unbeseelten
Restverblieb′ne Achtung in den Schmutz
Der Endlichkeit mit fort
Was ist Leben mehr noch
Daß es wahllos nicht im Lichte bleichen möchte
Denkenfreie Todeskeime
Dreifach Vorgebrachtes
Versteigert sich in Form und Auswuchs
Bis es leeren Worten gleicht
Einmal seine einheitliche Bindung ausgestoßen findet
Wie es so das Herz betastet
Hätte man gelacht
Als der freie Flug zum Sturz verkommen
Einmal nur geweint
Als man in die Leere trister Tage wand
Dreifach nicht mehr Vorgebrachtes
Ist nun formlos
Nichts mehr jenen leeren Worten gleicht