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Autobiographie einer Heizung Songtext
von Knarf Rellöm

Autobiographie einer Heizung Songtext

Ich errinere mich an meinen Alten, der meinte
Deine Musik hört sich an wie eine Mülltonne, die den Meiereiberg herunterrollt
Und ich errinere mich an meine Mutter, die meinte
Hört bitte auf, ihr seid so rücksichtslos
Ich errinere mich an Rolf, der mir auf seinem Mofa entgegenkam
Was'n mit dir los?
Das ist Punk man, lass dir die Haare schneiden
Ich errinere mich an meine Lederjacke
Auf die ich hinten einen Fetzen Plastiktüte mit der Aufschrift
'Besser Leben und Sparen' geklebt hatte, sowie Gott GmbH
Meine Mutter warf sie in den Mülleimer
Kannst du nicht mal aussehen wie alle anderen?
Nein niemals, und ich erinnere mich auch warum
Meine Leistungen im Sport waren so ungenügend, dass ich beschloss, anders zu sein
Ganz klar, gekränkte Eitelkeit
Komisch, dass das bis heute wirkt
Ich errinnere mich an die B-52's
Why don't you dance with me? I'm not no Limburger
Think it over, roll it over in your mind
Und ich errinnere mich an die Dead Kennedys
Too drunk to fuck


Ich errinere mich an Freitagabende
An herumfahren auf dem Land
Nach einer Fete suchen
Das Bier klauen, den Kühlschrank leer klauen
Vom Fetengeber einen Fußtritt in den Magen kriegen
Und sich in das mit laufendem Motor wartende Auto werfen
Der geklaute Joghurt zerläuft unter der Lederjacke
Ich erinnere mich an Fahrten nach Hamburg
Zum Konzert von Gun Club, Fall und Killing Joke
Ich war nicht begeistert, ich war verwirrt
Ich sah blöd aus und ich hab' es geahnt
Ich errinere mich an Kurzmann, der sagte: Weißt du warum die Menschen so dumm sind?
Weil sie bumsen
Der Briefträger, die Lehrerin, der Bürgermeister, deine und meine Eltern
Wir sollten uns schwören niemals zu bumsen
Er brach den Schwur nur Tage später
Ich erinnere mich an LSD, an Scham und an Schuld
Daran wie ich mich selbst betrachtete und dachte: Was bist du nur für ein Mensch?
Ich konnte mich nicht mehr mit normalen Menschen unterhalten
Ich hatte gelernt
Ich hatte in meine eigenen Abgründe gesehen
Ich hatte Angst gehabt
Mir war alles egal
Ich erinnere mich, dass mir alles so egal war
Dass ich mich nicht mehr mit meinem Alten über Banalitäten streiten wollte
Sein Jähzorn steigert sich, da ich nicht widersprach, ins Unermessliche
Ich war erstaunt über meine Macht und machte reichlich Gebrauch von ihr
Und ich erinnere mich an Kurzmanns Mutter, die war so verletzt
Dass sie uns etwas erzählte, das wir nicht wissen durften
Sie sagte: Ich wünschte, ich wäre so dumm, wie alle anderen Frauen
Die werden von ihren Männern geschlagen und lieben sie trotzdem
Wenn ich dümmer wäre, müsste ich weniger leiden
Ich erinnere mich an einen Wind, der immer von vorn kam
An Kälte, an blasse Farben, an Apfelgärten

Ich erinnere mich daran, dass ich mich nicht erinnere

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