Il nous faut regarder deutsche Übersetzung
von Jacques Brel

Wir müssen endlich sehn
(dt. D. Kaiser 2008)

Hinter den ganzen Schmutz
Der sich breit macht vor uns
Hinter verkniffenen Brauen
Und hinter milden Augen
Jenseits all dieser Hände
Offene oder verschränkte
Die sich strecken vergebens
Oder zur Faust erheben
Dort wo Grenzzäune stehn
Die aus Stacheldraht sind
Vor der Not immer blind
Müssen wir endlich sehn.


Wir müssen endlich sehn
Die Schönheit dieser Welt
Grau und blau das Himmelszelt
Wie Mädchen am Ufer stehn
Den treuen Freund den man mag
Die Sonne am nächsten Tag
Und einer Schwalbe Flug
Das Boot das kehrt zurück.

Jenseits der Harmonien
Von Schluchzen und von Weinen
Jenseits erzürnter Männer
Verängstigtes Schreien
Jenseits von allem Lärm
Der Strassen und Baustellen
Der Sirenen Alarm
Der Flüche der Kutschgesellen
Noch lauter als die Kleinen
Die Krieg zu kennen scheinen
Lauter noch als die Großen
Die uns in den Krieg stoßen


Müssen wir endlich hören
Den Vogel im tiefen Wald
Des Sommerlieds Betören
Das Blut, das in uns wallt
Das Wiegenlied der Mütter
Die Gebete der Kleinen
Die Geräusche aus der Erde
Die einzuschlafen scheinen.